Die Meinung der Schulmedizin ist ganz klar…Homöopathie hat nur einen Placebo Effekt. und für die Homöopathen ist es auch ganz klar, Allopathie (so nennen die Homöopathen Medikamente nach schulmedizinischen Wirkprinzipien) unterdrücken Krankheiten und schädigen so den Körper.

Da könnte man sich an die alten Religionskriege erinnert fühlen, wo man gegen die „Ungläubigen“ zu Felde zog. Dieser Krieg tobte allerdings schon zu Hahnemanns Zeiten. Der Gründer der Homöopathie zog mit Hasstiraden über seine Kollegen her und erachtete nur die Homöopathie als das allein Seligmachende. Und die Kollegen schossen natürlich zurück.

Heute haben wir andere Zeiten?

Aber das war vor über 200 Jahren…das waren ganz andere Zeiten. Heute schreiben wir das Jahr 2020 und die Welt wird durch Rationalität und Wissenschaftlichkeit geprägt. Es herrscht eine Kultur der demokratischen Debatte und Hypothesen werden durch viele Studien überprüft, bis sich eine wissenschaftliche Meinung gebildet hat…Ja, so machen wir das heute…schließlich haben wir uns weiterentwickelt.

Und Homöopathie hat keine Heilwirkung, sondern nur Placebo….klar, sagen ja auch alle Wissenschaftler. Ist ja auch klar, wie kann etwas wirken, wenn durch so viele Verdünnungen nichts mehr drin ist. Widerspricht auch jedem wissenschaftlichen Weltbild. Und wird in allen Medien so widergegeben. Die Homöopathie hat es (Hurra) sogar in die heute Show und ins NEO MAGAZIN ROYALE geschafft. Auch hier…Homöopathie wirkt nicht…oder wie Jan Böhmermann sagt…verdünnen, schütteln, scheiße labern.

Also alles klar, Homöopathie wirkt nicht?

Würde heißen, die Homöopathie ist durch viele Studien widerlegt worden. Blöd nur, dass es Wissenschaftler gibt, die sich mit der Materie dann wissenschaftlich beschäftigen, wie zum Beispiel Dr. med. HaraldJ. Hamre und Dr. med. Helmut Kiene von der Universität Witten/Herdecke, die für die Delegiertenkonferenz der Grünen ein Gutachten zu den Aussagen der Homöopathie Gegner vorgelegt haben. Die Zusammenfassung ist so treffend, dass ich sie am Ende des Artikels direkt angefügt habe. Nach der Zusammenfassung folgt die detaillierte Darstellung der Studienlage im Prinzip mit dem Ergebnis, dass Homöopathie doch hilft…zumindest über den Placebo Effekt hinaus.

Hier übrigens noch ein Artikel aus dem deutschen Ärzteblatt von 1997 Dort kommt man zu dem gleichen Ergebnis, aber kommt trotz der Studien zu dem Schluss…es kann nicht sein, was nicht sein darf. Aber wir bleiben dabei, unser Weltbild ist das Richtige

Aber es gibt zumindest weitere wissenschaftliche Bestrebungen nach wirklicher Untersuchung der Homöopathie. Das Homeopathy Research Institute versucht die Forschung voranzutreiben.

Was ist Wissenschaft?

Es wird also gern die Wissenschaftlichkeit beschworen. Wissenschaft heißt für mich, dass ich forsche, wenn ich etwas nicht verstehe. Es heißt für mich nicht, dass ich ein Weltbild habe, nach dem die Welt zu funktionieren hat und das muss verteidigt werden. Dann haben wir nämlich dass, was wir jetzt haben…einen Religionskrieg…heißt ich glaube an den richtigen Gott, bzw. die richtige Medizin.

Dabei wäre es so schön. Es gibt mehrere Weltbilder nebeneinander und jedes hat Stärken und Schwächen und jedes wird dann eingesetzt, wenn es am wirksamsten ist. Das wäre Dienst am Menschen und dieser Mensch ist leider so kompliziert, dass es mehrere Weltbilder braucht um ihm gerecht zu werden…da reicht eines nicht.

In diesem Sinne schöne ökumenische Grüße

Euer Klaus

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Wissenschaftliches Gutachten zum AntragV-01„Echter Patient*innenschutz: Bevorteilung der Homöopathie beenden!” Antrag zur Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis90/ Die Grünen am 15.-17.November 2019 in Bielefeld Dr. med. Harald J. Hamre, Dr. med. Helmut Kiene Institut für angewandte Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie an der Universität Witten/Herdecke Zechenweg 6, 79111 Freiburg i. Brsg.

Zusammenfassung

Der Antrag „Bevorteilung der Homöopathie beenden!“ enthält falsche bzw. irreführende Aussagen.

Das vorliegende Gutachten stellt den drei zentralen Aussagen des Antrags die entsprechenden wissenschaftlichen Fakten gegenüber:

1. Zum Wirkungsnachweis von hochverdünnten (homöopathisch potenzierten) Lösungen:

Die Aussage „Eine Änderung der Wirksamkeit eines Stoffes durch die sogenannte Potenzierung ist nicht nachweisbar“ ist falsch. Wirkungen homöopathisch potenzierter Substanzen wurden in vielen Laborexperimentenmittels verschiedener Testverfahren nachgewiesen und auch bei wiederholten Untersuchungenbestätigt.

2. Zur Wirksamkeit in Placebo-kontrollierten klinischen Studien:

Die Aussage „Die fehlende Wirksamkeit homöopathischer Verfahren über den Placebo-Effekt hinaus

wurde mehrfach in sehr großen und qualitativ hochwertigen Studien dargelegt“ ist falsch. Eine solche

Wirksamkeit wurde in vielen klinischen Studien und in entsprechenden Meta-Analysen gefunden, auch bei Studien bzw. Meta-Analysen von höherer methodischer Qualität.

3. Zu „Gefahren“ der Homöopathie:

Die Aussage über ein „gesundheitliche[s] Risiko der verspäteten Behandlung durch Symptomverschleppung, wenn Homöopathika bei gefährlichen bzw. chronischen Erkrankungen anstatt eines Medikaments mit pharmazeutischen Wirkstoffen eingenommen werden“ beruht auf spekulativen Behauptungenohne Evidenzgrundlage und ist von daher irreführend. Dass erforderliche Therapien nicht in Anspruchgenommen werden, ist ein Allgemeinproblem in der Medizin. Ob dieses Problem im Kontextder Homöopathie häufiger als sonst vorkommt, ist offen. Die diesbezügliche Datenlage aus Fallberichtenund vergleichenden Studien spricht gegen eine solche Hypothese.

Auffällig ist die Diskrepanz: Diese Aussagen sollen ein „Bekenntnis zu einer auf wissenschaftlichen

Erkenntnissen basierenden Gesundheitspolitik“ sein, es wird aber die tatsächliche Datenlage ignoriert

und es werden lediglich ungeprüfte populäre Meinungsäußerungen übernommen.