Das Haus, die Delle in unserem WOMO und die Ferienwohnung in Tolo


Von Petra

Das ist der Blick von unserer Ferienwohnung in Tolo, Nähe Nafplio

Es erscheint glaube ich, manchmal so, als würde und muss es uns auf unserer Reise nur gut gehen. Schön wäre es, auch wir machen unschöne Erfahrungen und haben innere Prozesse am Laufen. Die kann man leider auch auf so einer Reise nicht abstellen.

Wir hatten für unsere Arbeitswoche wieder ein Häuschen gemietet und da dafür unser Budget nicht überdimensioniert ist, suchten wir uns was günstiges. Ich fragte per Email auch nochmal an ob das Häuschen „wintertauglich“ ist. D.h. mit Heizung und speziell fragte ich auch ob es sonnige Plätze hat. Ja und was auch wichtig ist, ob unser WOMO Platzt findet. Alles wurde überschwänglich bejaht und somit wurde meine Unsicherheit die im Vorfeld da war fast ausgeräumt. Es war immernoch ein komisches Restgegühl da, was ich aber leider nicht ernst genommen habe. Wir fuhren also zu diesem Häuschen und schon beim Aussteigen fing ich das Frieren an und im Haus selber wurde es noch heftiger. Es war innen ziemlich dunkel und geheizt wurde nur mit der Klimaanlage. Die gut befahrene Straße führte direkt am Haus vorbei. Wir fühlten uns nicht wohl. Es war auch einiges anders als im Internet angezeigt und geschildert. Da wir einen Tag früher anreisten als gebucht, räumten uns die Vermieter eine kostenlose Nacht ein und wir sollen es uns doch nochmal überlegen. Gesagt getan, aber es änderte sich nichts. Am Morgen suchten wir über Airbnb eine andere Unterkunft und wurden fündig. Da wir durch unsere Stornierung 50% des Mietpreises zurückerstattet bekamen, bzw. die Vermieter kein gutes Geschäft mit uns machten, kippte die Stimmung von überfreundlich auf total ablehnend. Wir mussten innerhalb einer halben Stunde raus. Irgendwie wie getrieben flüchteten wir, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Ausfahrt war sehr steil und wir konzentrieten uns eher darauf nicht aufzusetzen und vergaßen nach oben zu gucken. Leider übersahen wir einen frisch abgeschnittenen dicken Ast, der sich mit einer langen Delle in unserem WOMO verewigt hat. Inzwischen wissen wir, dass sich der Schaden auf um die 10000€  bewegt  Da können wir nur froh sein, dass wir Vollkasko versichert sind. Zwar mit Selbstbeteiligung und tariflicher Hochstufung, aber die ist hinsichtlich der Schadenssumme ein Klacks. Dazu muss ich noch sagen Klaus hat uns schon so souverän durch echt enge Dörfer und Bergstrassen gefahren und ein Moment Unachtsamkeit und jetzt das.

In der neuen Unterkunft angekommen fühlten wir uns vom ersten Augenblick wohl. Eine große Ferienwohnung mit Heizung und offenem Kamin. Der Weitblick ist fantastisch und die Küche toll ausgestattet sogar mit Geschirrspülmaschine und Waschmaschine. Was für ein Luxus. Diese Wohnung ist wirklich super und für den griechischen Winter gut geeignet. Die Gastgeberin ist so natürlich herzlich und immer wieder bekommen wir Geschenke. Bioorangen, diverse vegetarisches Essen, wie z. B. die griechische Wintersuppe, eingemachte Bergamotte, Zitronen, Grapefruit, Oliven, Mandarinen ec.

Abendstimmung von der Terrasse

In diesem Zusammenhang erfuhren wir auch das sich viele Griechen noch nicht von der Wirtschaftskrise von 2015 erholt hatten, bevor dann auch noch Corona mit all den Maßnahmen kam. Hier gab es keine staatlichen Hilfen, weil der Staat kein Geld hat. Unsere Gastgeber ein älteres Ehepaar, er Apotheker, vermieten seit der Wirtschaftskrise ihre schöne Wohnung an Urlauber. Sie wohnen unten im Haus ganz einfach, spartanisch und die Innentreppe die von unten nach oben führte wurde zugemacht.

Das hat mir am Anfang echt zu schaffen gemacht. Gleichzeitig ist es interessant wie jeder so seine Prioritäten setzt, denn ich wollte die Handtücher die vom Haus aus gestellt wurden  selber in der Waschmaschine waschen. Das ging gar nicht, die Wäsche wird in der Wäscherei gewaschen und der Garten von einem Gärtner gepflegt. Ich saß oben und mir viel es echt schwer oben sitzen zu bleiben, beinahe wäre ich runter und hätte am liebsten den Garten mit gestaltet. Auch das wäre nicht erwünscht gewesen, denn den Garten pflegt der Gärtner. So verschwand dann langsam mein „schlechtes Gewissen “ . Ich hab einfach andere Priorität als meine Gastgeberin und das ist in Ordnung.

Strand in der Nähe

Wir zahlten für die Wohnung etwas weniger als das doppelte von dem Häuschen. Hätten wirs uns gleich von Anfang an gegönnt, hätten wir sicher auf diesen „Zwischenfall“ verzichten dürfen und wir hätten deutlich mehr Geld übrig als jetzt.  Hätte, hätte Fahradkette….Dja so ist das Leben mit all seinen Facette, Höhen und Tiefen und die Erfahrungen gehen weiter und die inneren Prozesse schließen sich an.

Das Haus
Bergamotte mit griechischen Joghurt von unserer Gastgeberin
Kategorien:Allgemein
%d Bloggern gefällt das: